Kostenloses Impfprogramm wird auf Pneumokokken und Gürtelrose ausgeweitet
Ab Ende 2025 für Menschen ab 60 Jahren sowie Risikogruppen
Das öffentliche Impfprogramm wird deutlich ausgeweitet. Das hat die Bundes-Zielsteuerungskommission bestehend aus Bund, Ländern und Sozialversicherung in ihrer letzten Sitzung beschlossen.
Künftig sollen auch Impfungen gegen bakterielle Lungenentzündung (Pneumokokken) und Gürtelrose (Herpes Zoster) kostenlos und flächendeckend für besonders gefährdete Personen zur Verfügung stehen. Zu diesen Personen zählen Menschen ab 60 Jahren sowie Risikogruppen.
Impfungen gegen Pneumokokken beugen schweren Krankheitsverläufen vor, die durch Pneumokokken-Bakterien verursacht werden: bakterielle Lungenentzündungen, Blutvergiftungen und Gehirnhautentzündungen. Diese Erkrankungen sind mit einer besonders hohen Sterblichkeit verbunden und treffen vor allem ältere und immungeschwächte Menschen.
Die Impfung gegen Gürtelrose schützt vor der akuten Erkrankung und zusätzlich auch vor den teils langanhaltenden, schwer behandelbaren Folgeerscheinungen wie chronischen Nervenschmerzen. Sie kann zudem viele Krankenstände verhindern und möglicherweise sogar das Risiko für die Entwicklung einer Altersdemenz senken.
Die Beschaffung der Impfstoffe wird zentral über die BBG erfolgen. Die operative Umsetzung liegt bei der ÖGK, die ein lückenloses und flächendeckendes Impfangebot im gesamten Bundesgebiet sicherstellt. Ergänzt wird dieses durch regionale Maßnahmen der Bundesländer, um einen möglichst niederschwelligen Zugang für die Bevölkerung zu gewährleisten – insbesondere dort, wo der Bedarf besonders hoch ist.
"Mit dem Ausbau des Impfprogramms setzen wir ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit und machen deutlich: Wir lassen niemanden zurück." – Bundesministerin Korinna Schumann
Neben der bereits kostenfreien Influenza-Impfung wird auch die HPV-Nachholaktion verlängert: Personen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr können sich weiterhin kostenfrei impfen lassen – die erste Dosis bis Ende 2025, die zweite bis spätestens 30. Juni 2026.
Die Erweiterungen basieren auf Analysen der TU Wien in Zusammenarbeit mit der GÖG und der MedUni Wien. Ziel dieser Analysen war es, die verfügbaren öffentlichen Mittel möglichst wirkungsvoll einzusetzen und gezielt Krankheitslasten zu reduzieren.
Mehr Informationen
Weiterführende Informationen finden Sie auf impfen.gv.at.