Hitze am Arbeitsplatz
Tipps für den Umgang mit Hitze im Büro oder draußen
Während sich viele Menschen bei großer Hitze in schattige Parks oder an Seen retten können, geht der Arbeitsalltag für andere unvermindert weiter – sei es im Büro, in Werkstätten oder unter freiem Himmel. Doch hohe Temperaturen machen uns nicht nur schlapp, sie können auch die Konzentration, Sicherheit und Gesundheit massiv beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, mit klugen Maßnahmen gegenzusteuern – sowohl individuell als auch seitens der Arbeitgeber:innen.
Hitze im Büro – Konzentration und Kreislauf leiden
Büros ohne Klimaanlage verwandeln sich im Sommer schnell in Hitzefallen. Das beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Leistungsfähigkeit.
Was im Büro hilft:
- Arbeitsbeginn nach Möglichkeit in die kühleren Morgenstunden vorverlegen.
- Früh lüften, dann Fenster und Jalousien schließen – so bleibt es länger kühl.
- Ventilatoren oder mobile Klimageräte nutzen – sie verbessern die Luftzirkulation (aber nicht direkt auf sich richten!).
- Leichte, luftige Kleidung – wenn es die Kleiderordnung erlaubt.
- Kleine Pausen mit Bewegung einbauen – statt Dauersitzen, das zusätzlich ermüdet.
- Ausreichend trinken: Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte – keine Energy Drinks oder starken Kaffee als Hauptquelle.
Tipp: Die Hände und Unterarme kühl waschen oder ein feuchtes Tuch im Nacken bringt schnelle Erfrischung.
Arbeiten im Freien – eine besondere Herausforderung
Gärtner:innen, Bauarbeiter:innen, Mitarbeiter:innen von Lieferdiensten oder Straßenarbeiter:innen, um nur einige zu nennen – für sie ist nicht nur Hitze Teil des Arbeitsalltags, sondern auch die UV-Strahlung im Freien. Hitze und UV-Strahlung bringen ernstzunehmende Risiken mit sich, vom Sonnenstich und Sonnenbrand bis zum Hitzekollaps und Hautkrebs.
Wichtige Schutzmaßnahmen:
- Körperlich anstrengende Tätigkeiten in Morgenstunden verlegen
- Arbeitsplätze und Pausenbereiche beschatten, z.B. durch Sonnensegel, Sonnenschirme und Zelte (schützt auch vor UV-Strahlung)
- Kopfbedeckung und UV-Schutzkleidung tragen
- Regelmäßige Trinkpausen einbauen – auch ohne Durst
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor nicht vergessen
Gesetzlich sind die Arbeitgeber:innen in Österreich dazu verpflichtet, gesundheitsschädliche Hitzebelastung zu vermeiden oder zu minimieren.
Ab wann wird es "zu heiß zum Arbeiten"?
Es gibt keine absolute Temperaturgrenze für Arbeitsverbote, aber Orientierungswerte:
- Bei geringer körperlicher Belastung in Büros ist dafür zu sorgen, dass die Lufttemperatur 25 °C nicht übersteigt.
- Wenn das nicht möglich ist – und auch keine Klimaanlage vorhanden ist – müssen andere Maßnahmen zur Temperaturabsenkungen im Innenraum getroffen werden – siehe "Was im Büro hilft".
- Bei Arbeiten im Freien sind Maßnahmen zu treffen, um Arbeitnehmer:innen vor erheblichen Beeinträchtigungen durch Hitze zu schützen. Hier ist die Arbeitsplatzevaluierung zentral. Auch die UV-Strahlung muss hier berücksichtigt werden.
Was tun, wenn die Hitze zu viel wird?
Typische Warnzeichen für Überhitzung oder Kreislaufprobleme sind:
- Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit
- Herzrasen oder Schwächegefühl
- Reizbarkeit oder Konzentrationsverlust
Verspüren Sie oder ein:e Kollege:Kollegin eines oder mehrerer dieser Symptome, dann gilt:
- Pause machen, kühlen, viel trinken
- Schatten oder kühle Innenräume aufsuchen
- Bei Bewusstseinsstörungen: Sofort ärztliche Hilfe rufen und Erste-Hilfe-Maßnahmen
Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz
Egal ob im Büro oder draußen: Hitze ist eine ernstzunehmende Belastung am Arbeitsplatz. Wer gut vorbereitet ist, kann die schlimmsten Auswirkungen abfedern – durch Beschattungsmaßnahmen, angepasste Kleidung, kluge Pausen, ausreichend Trinken und das Einhalten gesetzlicher Schutzvorgaben.
Mehr Informationen
Weitere Informationen und Tipps zum Umgang mit Hitze erhalten Sie in unserer Broschüre "Sommer, Sonne, Hitze", auf unserer Website im Bereich "Hitze" und auf der Webseite der Arbeitsinspektion
Dieser Artikel ist Teil eines Schwerpunktes zum Thema Hitze.
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