Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

HIV/AIDS

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu HIV/AIDS.

Erreger und Übertragung

Das HI-Virus (HIV, Human Immunodeficiency Virus) greift bestimmte Zellen des menschlichen Immunsystems an. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt zum Verlust dieser Immunzellen und damit zu einer verminderten Funktionsfähigkeit des Immunsystems. 

HIV kommt in Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma, Vaginalsekret und Muttermilch vor und kann vor allem durch ungeschützten analen oder vaginalen Geschlechtsverkehr und die gemeinsame Nutzung von kontaminiertem Spritzbesteck bei intravenösem Drogengebrauch übertragen werden. Durch strenge Blutsicherheitsvorgaben kommen Übertragungen durch Bluttransfusionen sehr selten bis gar nicht vor, auch das Übertragungsrisiko zwischen Mutter und Kind konnte durch antiretrovirale Behandlung in der Schwangerschaft substantiell reduziert werden. Das Übertragungsrisiko durch Oralverkehr wird als sehr gering angesehen.

Kein Übertragungsrisiko besteht bei alltäglichen Kontakten (z.B. Küssen, Händeschütteln, Umarmen, Anniesen).

Krankheitsbild

In einer ersten akuten Phase der HIV-Infektion können sechs Tage bis sechs Wochen nach erfolgter Infektion unterschiedliche Symptome auftreten, z.B.: Fieber, akute Lymphknotenschwellung, Hautausschlag, Durchfall oder schmerzhafte Schluckbeschwerden. Die individuellen Krankheitsverläufe und Krankheitsbilder können sehr vielfältig ausgeprägt sein. Eine akute Phase mit klinischer Symptomatik kann gefolgt sein von Phasen völliger oder weitgehender Beschwerdefreiheit.

AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) bezeichnet ein Krankheitsbild, welches in Folge einer fortgeschrittenen, unbehandelten HIV-Infektion auftreten kann. Durch Zerstörung des körpereigenen Immunsystems kommt es zum Auftreten so genannter AIDS-definierender Erkrankungen.  Zu diesen zählen beispielsweise Lungenentzündungen ausgelöst durch Pneumocystis jirovecii, Candidose der Speiseröhre, Wasting-Syndrom oder aktive Tuberkulose. Da die modernen Therapiemöglichkeiten in der Regel das Fortschreiten einer HIV-Infektion verhindern, tritt AIDS heutzutage in Österreich deutlich seltener auf.

Behandlung

Seit Mitte der 1990er Jahre stehen mit der antiretroviralen Therapie (ART) wirksame Behandlungsmöglichkeiten gegen HIV zur Verfügung. Seither wurden die Therapien kontinuierlich weiterentwickelt und sind heute wesentlich besser verträglich. Durch ART möglichst bald nach der HIV-Infektion und Diagnose kann die Vermehrung der Viren unterdrückt und somit eine Übertragung von HIV und ein Fortschreiten der Infektion effektiv verhindert werden, heilbar ist HIV jedoch weiterhin nicht. Durch Fortschritte in der Behandlung war es möglich, die Lebensqualität von Menschen, die mit HIV leben erheblich zu verbessern, die Lebenserwartung nahezu zu normalisieren und den Ausbruch von AIDS zu verhindern.

Undetectable = Untransmittable (U=U)

Es gilt als wissenschaftlich gesichert, dass die HIV-Therapie heute derart wirksam ist, dass Menschen, die mit HIV leben das Virus nicht mehr sexuell übertragen können – vorausgesetzt, die HIV-Therapie wird wie verordnet eingenommen und die Viruslast im Blut ist unter der Nachweisgrenze.

Dies ist auch unter dem Begriff U=U („undetectable = untransmittable“ oder nicht nachweisbar = nicht übertragbar) bekannt.

Weiterführende Informationen:

Verbreitung und Häufigkeit

HIV beeinträchtigt weiterhin die Gesundheit und das Wohlbefinden von Millionen von Menschen sowohl weltweit als auch in Europa. Einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge lebten in der Europäischen Region im Jahr 2024 ungefähr 3,2 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion, geschätzte 63 Prozent davon erhielten eine antiretrovirale Therapie. In der EU/EWR gilt weiters, dass etwa jede neunte HIV-positive Person ihren Infektionsstatus nicht kennt. Zudem stellen späte Diagnosestellungen und damit verbundene Risiken weiterhin ein großes Problem dar.

Im Jahr 2024 wurden in der gesamten Europäischen Region 105.922 HIV-Diagnosen gemeldet. Die höchste Rate an HIV-Diagnosen (27,2 pro 100.000 Einwohner:innen) wurde im Osten der Region registriert, eine Rate von 5,9 HIV-Diagnosen pro 100.000 Einwohner:innen wurde im Westen, 5,3 pro 100.000 Einwohner:innen in der EU/EWR, und 5,3 HIV-Diagnosen pro 100.000 Einwohner:innen im Zentrum der Europäischen Region der WHO gemeldet.

Nähere Informationen zur aktuellen Epidemiologie von HIV und AIDS in Europa können dem HIV/AIDS-Surveillancebericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der WHO Europa entnommen werden (Annual HIV/AIDS Surveillance Reports (europa.eu)).

Auch in Österreich bedarf es weiterhin der Aufklärung und Information, um die Zahl der nicht diagnostizierten sowie zu spät diagnostizierten HIV-Infektionen zu senken. In Österreich wurden in den letzten Jahren jährlich ungefähr zwischen 300 und 500 HIV-Infektionen neu diagnostiziert (Statistiken und Fallzahlen). Zusätzlich liefert die österreichische HIV-Kohortenstudie (Austrian HIV Cohort Study, AHIVCOS) Information über Ausmaß und Umfang der nationalen Situation betreffend HIV. Im Rahmen dieser Kohortenstudie werden Daten von HIV-Patient:innen (das Einverständnis der Patient:innen vorausgesetzt) erhoben und regelmäßig ausgewertet. Derzeit umfasst die Kohortenstudie 64 Prozent aller HIV-Patient:innen, die in Österreich eine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten (Link zur aktuellen AHIVCOS).

Nationale und internationale Ziel im Kampf gegen HIV und AIDS

Auf internationaler Ebene haben die Vereinten Nationen (UN), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNAIDS Ziele zur Bekämpfung von HIV und AIDS gesetzt, welche auch in Österreich verfolgt werden:

HIV-Prävention

Um sich vor einer sexuellen Übertragung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen, ist das Praktizieren von Safer Sex essenziell. Safer Sex bedeutet, dass Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, die das Risiko einer Übertragung oder Ansteckung mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen beim Geschlechtsverkehr verringern. Dazu zählt die korrekte und konsequente Verwendung von Kondomen.

Bevor auf die Verwendung von Kondomen in einer dauerhaften Partnerschaft verzichtet wird, sollte gegebenenfalls der HIV-Status abgeklärt werden. Ferner wird in serodifferenten Partnerschaften (eine HIV-positive und eine HIV-negative Person) empfohlen, die Wirksamkeit der antiretroviralen Therapie durch laufende Kontrolle der Viruslast überprüfen zu lassen.

Bei sehr kurz zurückliegenden Infektionsrisiken besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Postexpositionsprophylaxe (PEP), bei fortbestehenden Infektionsrisiken die Möglichkeit einer medikamentösen Präexpositionsprophylaxe (PrEP).

Die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) ist eine, auf einer antiretroviralen Therapie basierende Methode der HIV-Prävention, mit welcher eine HIV-Infektion bei Personen, die nicht mit dem Virus infiziert sind, aber ein hohes Infektionsrisiko aufweisen, verhindert oder zumindest das Risiko einer Infektion deutlich reduziert werden kann. Die HIV-PrEP schützt nicht vor der Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Begleitende ärztliche Kontrollen und HIV-Tests sind vor und während der Einnahme besonders wichtig.

Weiterführende Informationen:

AIDS-Hilfen

Einen wesentlichen Beitrag zur HIV-Prävention leisten die AIDS-Hilfen und Beratungsstellen, insbesondere durch Aufklärungsaktivitäten für Personengruppen mit erhöhtem Risikoverhalten. Die AIDS-Hilfen bieten anonyme und kostenlose Testung und Beratung an. Ebenso ist der Abbau von Diskriminierung von Menschen, die mit HIV oder AIDS leben, ein wesentlicher Teil der Präventionsbemühungen. Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz unterstützt die AIDS-Hilfen seit deren Bestehen in Österreich.

Wenn Sie Rat oder Hilfe brauchen, können Sie sich an eine AIDS-Hilfe-Beratungsstelle wenden:

HIV-Behandlungszentren

Moderne HIV-Therapien können Menschen mit HIV eine hohe gesundheitsbezogene Lebensqualität und Lebenserwartung ermöglichen. Basis hierfür ist der langfristig anhaltende Therapieerfolg. Die konstante medizinische Begleitung durch Ärzt:innen, die auf HIV spezialisiert sind, ist ein essenzieller Bestandteil zum Erreichen und Absichern dieser Therapieerfolge.

Unter folgendem Link stellt Ihnen die medizinische Fachgesellschaft ÖAG (Österreichische AIDS Gesellschaft) eine Liste der medizinischen HIV-Expert:innen in Österreich zur Verfügung:

Unterstützungsfonds

Seit 1988 besteht der "Unterstützungsfonds für Personen, die durch medizinische Behandlung oder Tätigkeit mit HIV infiziert worden sind, und ihre Angehörigen". Folgende Personen, die ständig in Österreich leben oder deren HIV-Infektion in Österreich erfolgte, können aus diesem Fonds Unterstützungsleistungen erhalten:

  1. Personen mit Hämophilie, die durch die Behandlung dieser Krankheit HIV-positiv wurden und ihre davon betroffenen Familienangehörigen.
  2. Personen, die durch Organtransplantation (insbesondere auch Bluttransfusion) oder im Zuge anderer medizinischer Behandlungsmethoden HIV-positiv wurden, sowie deren dadurch betroffenen Familienangehörigen.
  3. Personen, die aufgrund ihrer beruflichen oder freiwilligen sozialen Tätigkeiten mit HI-Viren in Kontakt kamen und dadurch HIV-positiv wurden (Spital, pharmazeutische Industrie, u.ä.), sowie deren dadurch betroffenen Familienangehörigen.

Anträge können an folgende Adresse gerichtet werden

Unterstützungsfonds für Personen, die durch medizinische Behandlung oder Tätigkeit mit HIV infiziert worden sind, und ihre Angehörigen p. A.: Österreichische Hämophiliegesellschaft AIDS-Hilfe Haus Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien E-Mail: office@bluter.at

Eine Entscheidung kann nur getroffen werden, wenn mit dem Antrag Unterlagen vorgelegt werden, die eine Überprüfung des konkreten Falles eindeutig ermöglichen.

Interessenvertretung für Menschen mit angeborenen Blutgerinnungsstörungen: Hämophilie Gesellschaft

HIV-Statistik Österreich

Rechtliches

Fachinformation

Informationen

Gesundheitsportal Österreich

Kontakt

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Abteilung VI/A/4 und Abteilung VII/A/11):

Abteilung VII/A/11: IXA7@gesundheitsministerium.gv.at

Letzte Aktualisierung: 3. Dezember 2025